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Covid-19 hat die Digitalisierung der Arbeitswelt genauso vorangetrieben wie die Aneignung von Wissen. E-Learning boomt und das ist kein Wunder, denn fast jedes noch so “nischige” Wissen lässt sich online und in deiner liebsten Jogginghose abrufen. Buchautorin und E-Learning-Forscherin Donna J. Abernathy stellt klar:

„Online learning is not the next big thing, it is the now big thing.”

Einige Vorteile des E-Learnings liegen auf der Hand, aber wie steht es um die Nachteile und für wen ist E-Learning überhaupt geeignet? In diesem Artikel wollen wir beide Seiten der Medaille beleuchten, einige Tipps für einen besseren Lernerfolg vorstellen und auch einen kleinen Ausblick in die Zukunft des E-Learnings wagen.

Was versteht man unter dem Begriff „E-Learning“?

Unter E-Learning, auch bekannt als Online-Lernen oder elektronisches Lernen bezeichnet man den Erwerb von Wissen durch die Nutzung elektronischer Technologien und Medien. In einer einfacheren Sprache wird E-Learning als „elektronisch ermöglichtes Lernen“ definiert und reicht von den unzähligen „How to-Videos“ auf YouTube über die E-Learning Plattformen von Universitäten bis hin zu ganzen Online-Studienangeboten und digitalen Masterclasses.  In der Regel wird E-Learning im Internet durchgeführt, wo die Lernmaterialien zu jeder Zeit und an jedem Ort gleichermaßen verfügbar sind. 

Was sind die 5 größten Vorteil von E-Learning?

Flexibilität

Der offensichtlichste Vorteil von E-Learning ist räumliche und zeitliche Flexibilität. Die angefragten Inhalte sind meistens in kurzen Modulen erhältlich und können jederzeit pausiert werden. Egal, ob auf dem Weg in die Arbeit, während der Arbeit oder in der Freizeit – das Lernpensum kann dem Tagesablauf perfekt angepasst werden. Selbst bei Versäumen eines Online-Workshops können schriftliche Zusammenfassungen oder ein Video der Lehreinheit downgeloaded werden. E-Learning ist somit ideal für die berufsbegleitende Weiterbildung oder die Vertiefung in einem privaten Interessensgebiet. 

Verfügbarkeit & parallele Nutzung

Die Organisation von Lehrinhalten auf Universitäten wäre ohne Plattformen wie Moodle oder Ilias kaum mehr vorstellbar, aber auch in der Privatwirtschaft sparen Online-Kurse Unmengen an Zeit. Ohne physische Begrenzung kann theoretisch jeder mit einem Internetzugang zeitgleich auf das gewünschte Wissen zugreifen – vorausgesetzt die Server halten stand.

Zeitersparnis

Da sich E-Learning-Pakete an den einzelnen Lernenden anpassen, wird der Zeitaufwand für den Abschluss eines Kurses erheblich verkürzt. Konventionelle Kurse sind auf die Bedürfnisse der gesamten Gruppe ausgerichtet. Doch selten braucht eine einzelne Person alles, was der Gruppe angeboten wird. Und natürlich entfällt die Zeit, die für die Anreise zum Kurs gebraucht wird.

Kostenersparnis

Ein E-Learning-Paket kann in der Regel ohne zusätzliche Kosten so oft wiederverwendet werden, wie es die oder der Nutzende wünscht. Hinzu kommen zahlreiche kostenlose Kursangebote sowie so genannte „Freemium-Zugänge“. Da E-Learning in der Regel mehr Kursteilnehmende zur gleichen Zeit erlaubt, ist es oft kostengünstiger als konventionelle Lernangebote.

Alles an einem Ort

Dein E-Learning findet dort statt, wo du bist. Alles, was es dafür braucht, ist eine Internetverbindung. Lernunterlagen, Tutorials, Mitschriften – alles ist im digitalen Raum gespeichert und kann mit einem sorgfältigen Back-up auch nicht verloren gehen. Allein anhand dieser Vorteile sieht man das schier unbegrenzte Potenzial von E-Learning. Dennoch gibt es zahlreiche gute Gründe, warum konventionelle Lernmethoden noch lange nicht ausgedient haben. 

Was sind die 5 größten Nachteile von E-Learning?

Internetverbindung

Das offensichtlichste Problem ist sicherlich ein fehlender Internetzugang und das betrifft immerhin noch über 40% der Weltbevölkerung. In diesem Kontext sprechen wir noch nicht einmal von High-Speed-Internet, ausreichend Datenvolumen oder Verbindungsproblemen.

Disziplin

Wer jederzeit und überall lernen kann, kann dies ebenso gut auch erst morgen machen. Für viele ist die räumliche Trennung zum gewohnten Umfeld ein wichtiger Faktor und alleine die Tatsache, mit anderen Lernwilligen im selben Raum zu sein, weckt den Ehrgeiz und fördert die Konzentration.

Ablenkung

Im Internet gibt es noch viel mehr als nur die gewünschten Lernunterlagen zu entdecken. Außerdem ist man dann in der Regel zeitgleich auf seinen Messengern und Mail-Account online. Hinzu kommt, dass zu Hause Partner, Mitbewohner und am aller liebsten Kinder gerne einmal stören und Lärm machen. Es erfordert viel Planung und Disziplin, um in so einer Umgebung fokussiert zu bleiben.

Soziale Isolation

Daheim arbeiten, daheim lernen, daheim leben – speziell für Kinder sind reale soziale Netzwerke besonders wichtig, um an sozialer Intelligenz zu gewinnen und gesunde Beziehungsmuster zu entwickeln.

Praktisches Wissen

Schon einmal einen Online-Tanzkurs gemacht? Während das Vermitteln von theoretischem Wissen online kein Problem darstellt, empfinden viele das Trainieren von praktischen Skills nach wie vor unbefriedigend. So können Handgriffe nicht physisch korrigiert, Schritte beim Tanzen nur beschränkt beobachtet und Bewegungsabläufe nur ungenau kontrolliert werden. Trotz der angeführten Nachteile sind sich Experten einige: Die Vorteile des E-Learning überwiegen heutzutage deutlich und in Zukunft noch viel mehr. Wo kann man also die meisten besten, günstigsten Angebote für Online-Kurse finden? Wir haben für euch recherchiert.

10 Tipps für erfolgreiches E-Learning

1. Setze dir Zwischenziele

Realistische Lernziele ermöglichen dir den Erfolg deines E-Learnings im Blick und die Lernmotivation hochzuhalten. Schließlich braucht jeder noch so lernwillige Kursteilnehmer immer wieder Erfolgserlebnisse. Lies dir also deine Online-Kursanforderungen sorgfältig durch, erstelle Notizen, die eng mit deinen Zielen zusammenhängen, und überprüfen sie jedes Mal gründlich. 

2. Evaluiere das Kursangebot

Stell dir vor, du hast bereits vernünftige Lernziele festgelegt. Aber was folgt als nächstes? Der nächste erforderliche Schritt besteht darin, die vorhandenen E-Learning-Vorschläge auf dem Markt zu recherchieren, um den Vorschlag mit dem höchsten Mehrwert auszuwählen. Versuche also, die Bewertungen anderer Lernender zu recherchieren, oder nutze kostenlose Testversionen.

3. Schaffe ein ideales Lernumfeld

Unabhängig davon, ob du im Büro oder im Wohnzimmer studieren möchtest, achte darauf, dass dieser Ort ruhig, organisiert, ablenkungsfrei und jederzeit verfügbar ist. Bitte außerdem Freunde, Verwandte und Kollegen, deinen „Lernmodus“ zu respektieren, und schalte dein Telefon aus.

4. Entwickle einen Lernplan

Prokrastination ist der schlimmste Feind von Online-Lernenden. Achte also darauf, organisiert zu bleiben und und in deiner Online-Klasse nicht ins Hintertreffen zu geraten. Erstelle am besten zu Beginn jeder Woche eine Aufgabenliste mit den Aufgaben, die bis zum Ende der Woche erledigt sein müssen. Dies ist eine hervorragende Möglichkeit, den eigenen Studienplan zu priorisieren und nicht den Überblick zu verlieren.

5. Integriere dein E-Learning in deinen Kalender

Ziel muss es sein, aus dem E-Learning eine Routine zu machen, die einen fixen Platz in deiner Wochenplanung einnimmt. Deshalb ist es auch wichtig, konkrete Zeiten im Kalender einzutragen und dem Lernfortschritt so im Alltag die notwendige Priorität zu geben.

6. Steigere langsam den Schwierigkeitsgrad

Der beste Weg, dies zu tun, besteht darin, entweder die Anzahl der Aufgaben oder ihre Schwierigkeit zu erhöhen. Es spielt keine Rolle, für welche Methode du dich entscheidest, da beide zum Ziel führen. Wichtig ist nur, dass man selbst mit der Aufgabe weiter wächst.

7. Überprüfen, überarbeiten, wiederholen

Regelmäßige Überarbeitungen der Dinge, die du bereits gelernt hast, verbessern nicht nur dein Gedächtnis, sondern fördern auch generell das Verständnis über dein Interessensgebiet. Egal, ob du mit Lernkarten, Keynotes oder eigenen Zusammenfassungen arbeitest, der Lernerfolg wird sich spürbar einstellen und kommende Aufgaben leichter zu lösen sein.

8. Such dir eine Lerngruppe

Nicht alle E-Learning Kurse ermöglichen einen Austausch mit anderen Kursteilnehmern. Selbst wenn dies nicht der Fall ist, kann man in einschlägigen Foren mitdiskutieren und sich so Verbündete suchen. Warum? Wenn du in einer Gruppe arbeitest, bekommst du alternative Ansichten zu schwierigen Konzepten, hast eine höhere Motivation, bessere Ergebnisse zu erzielen und kannst immer jemanden fragen.

9. Halte Ausschau nach interaktiven Kursangeboten

Das Auge lernt mit. Ein großer Vorteil von E-Learning ist die enorme Bandbreite an Aufbereitungsmöglichkeiten. Simulationen, ansprechende Grafiken und audiovisuelle Lehrmittel helfen schwierige Inhalte besser zu verstehen und erhöhen deine Lernbereitschaft.

10. Mach laufend Pausen

Die Leistung nimmt mit dem Lernfortschritt oft ab oder man erreicht ein Lernplateau und die Motivation leidet. Deshalb sind auch eingeplante Pausen extrem wichtig. Stelle bei deinen Pausen sicher, dass sie nicht in deinem Lernumfeld stattfinden. Speziell körperliche Aktivitäten helfen dabei ein gutes Gleichgewicht zu halten, die Energiereserven wieder aufzufüllen und mit klarem Verstand zum Lernen zurückzukehren.

Die Zukunft von E-Learning

Beobachtet man die Disruption der Unterhaltungsindustrie durch Streaming-Dienste, bekommt man einen ersten Einblick, was den Bereich E-Learning bevorsteht. Netflix, Disney+ und Amazon Prime Video arbeiten mit langfristigen Paket-Modellen, die auf Knopfdruck den Zugriff auf Filme und Fernsehsendungen ermöglichen. E-Learning und speziell Corporate E-Learning befindet sich aktuell in einem ähnlichen Zustand. Auf der einen Seite haben wir namhafte Kursanbieter, die über einen umfangreichen Katalog von Standardkursen verfügen. Auf der anderen Seite haben wir Anbieter, die eine White-Label-Lösung anbieten, die das Branding des Kunden auf die vorhandenen, gebrauchsfertigen Inhalte setzt. Inmitten dieser beiden Akteure gibt es benutzerdefinierte Inhaltsersteller, die eine personalisierte Lernerfahrung bieten. Der nächste Gamechanger steht auch schon in den Startlöchern. Bereits 2022 soll der Markt für Augmented- und Virtual-Reality die Marke von 200 Milliarden US-Dollar übersteigen und die Geräte für Privathaushalte erschwinglich machen. Die Möglichkeiten zur Integration von AR und VR in E-Learning sind endlos. Von der Entwicklung von Designs, die den Lernenden zu den Innenseiten von Automobilen transportieren, bis hin zur Unterstützung von Medizinstudenten beim Verständnis der Feinheiten des menschlichen Körpers werden AR und VR eine wichtige Rolle spielen und eine völlig neue Lern-Experience ermöglichen. Bleibt noch die Frage, inwieweit es den Menschen als Lehrenden überhaupt noch brauchen wird. Unternehmen wie IBM sind führend in der Entwicklung von fortgeschrittener AI und Deep Learning Lösungen. Basierend auf einer Studie, publiziert im International Journal of Advanced Education and Research wird in den nächsten 5 Jahren der Anteil von AI im E-Learning-Bereich um ca. 49% zunehmen und die Performance weiter steigern. Doch noch bleibt der Mensch als Lehrender unverzichtbar.
Artikel aktualisiert am: 09 August 2023
Talent Garden
Geschrieben von
Talent Garden, Digital Skills Academy

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