Der Beruf des „UX Designers“ hat sich schnell zu einem der gefragtesten Berufe in der Technikbranche entwickelt. Kein Wunder, denn die kreativen und vielfältigen Aufgabenbereiche, die hohe Flexibilität bei der Arbeitsgestaltung und nicht zuletzt das lukrative Gehalt sind gute Argumente für diese Stelle.
Die Frage, warum Du diesem Berufswunsch nachgehen solltest, ist somit schnell geklärt. Mit dem „Wie“ ist es hingegen nicht ganz so einfach. Aber keine Sorge: Im folgenden Blogpost haben wir die wichtigsten Infos für einen erfolgreichen Start in Welt des UX-Designs für Dich zusammengefasst.
Was genau ist ein UX-Designer?
Der UX-Designer ist für die User Experience und damit für das Erleben eines Produktes im Zuge der Anwendung verantwortlich. Seine Aufgabe ist es, eine Nutzeroberfläche zu entwerfen, die es dem Anwender ermöglicht, ein Produkt von Anfang bis Ende zu erfahren.
Dazu verwenden UX-Designer verschiedenste Programme wie Photoshop, Sketch oder Illustrator, um Storyboards, Wireframes, Mockups und Sitemaps zu erstellen und das Ergebnis mit echten Nutzern zu testen.
Was ist der Unterschied zwischen UX-Design und UI-Design?
UX-Design und UI-Design sind eng miteinander verwandt und werden in Unternehmen häufig in einem Arbeitsbereich zusammengefasst. Sie überlappen sich zwar, sind aber dennoch unterschiedlich. Während sich UX-Designer auf die Benutzererfahrung konzentrieren, also die Reise des Benutzers über die zahlreichen Schnittstellen des Produkts, liegt der Fokus beim UI-Designer auf der Interaktion des Anwenders mit den visuellen Elementen und Hinweisen des Produkts.
Nehmen wir als Beispiel das Design eines Autos. Der UX-Designer hat dafür zu sorgen, dass die gesamte Erfahrung des Autofahrens, also das Anschauen, Hinsetzen, Fahren und Parken, für den User ein positives Erlebnis bietet und sich dabei logisch, intuitiv, und unterhaltsam anfühlt. Der UI-Designer hingegen stellt sicher, dass eine einfache Interaktion von Fahrer und Fahrzeug möglich ist, dass jeder Knopf ein verständliches Icon besitzt, dass Features sich nicht gegenseitig behindern und so weiter.
Was sind die Merkmale eines großartigen UX-Designers?
UX-Designer kommen oft aus den unterschiedlichsten Bereichen, doch gibt es für diesen Beruf einige Eigenschaften, die auf jeden Fall hilfreich sind:
- Leidenschaft: Eine wirkliche Faszination für Muster und die Art und Weise, wie Dinge funktionieren sind die Voraussetzung für eine überzeugende Produktpräsentation.
- Empathie: Um großartige Produkte zu entwerfen, musst Du die Wünsche aber auch die Frustpotentiale der Anwender verstehen. Nur wer in der Lage ist die reellen Anwendungsfälle für ein Produkt nachzuvollziehen, wird es überzeugend inszenieren können.
- Bescheidenheit: Der UX-Designer arbeitet stets im Austausch mit verschiedenen Abteilungen, Benutzern, Programmierern, Führungskräften und Stakeholdern. Es ist auch erforderlich, ein gewisses Feedback von allen oben genannten Parteien aufnehmen und übernehmen zu können.
- Eigeninitiative: Du musst dich in verschiedenen Bereichen selbst weiterbilden und selbstständig arbeiten können. Auf diesem Weg entsteht dann dein ganz persönliches UX-Designer Portfolio, das deinen Start in die Berufswelt deutlich erleichtert.
- Liebe zur Technik: Die Möglichkeiten ein Produkt zu erleben, werden ständig erweitert. Nur wer sich wirklich für Technik interessiert und immer auf dem Laufenden bleibt, wird in diesem Beruf seine Berufung finden.
Wenn Du das Gefühl hast, alle oben genannten Eigenschaften zu besitzen, dann hast Du die besten Vorraussetzungen für einen langen und erfolgreichen Karriereweg.
Wie viel verdient ein UX-Designer?
In Österreich liegt das durchschnittliche Jahresgehalt eines UX-Designers bei € 48.118 und ist damit im Branchenvergleich sehr hoch angesiedelt. In anderen europäischen Ländern sind die Verdienstmöglichkeiten ähnlich gut. So beträgt das durchschnittliche Jahreseinkommen eines UX-Designers in:
- Italien € 34.765
- Spanien € 36.261
- Irland € 55.795
- Dänemark € 62.853
Wer gerne in anderen Ländern als UX-Designer tätig sein will, kann sich hier über die entsprechenden Gehaltsaussichten informieren.
Wie wirst Du zu einem UX-Designer?
Das Interesse an einer Ausbildung oder an einer Anstellung als UX-Designer ist in den letzten Monaten drastisch gestiegen. Die meisten Interessenten sind Absolventen aus technischen Studiengängen sowie Grafikdesigner, die ihre Karriere pushen möchten, aber auch Kreative aus der Werbebranche. Die gute Nachricht ist, dass die Nachfrage nach UX-Designern derzeit extrem hoch ist.
Wenn Du jedoch mit wenig oder gar keiner Erfahrung den Einstieg in die Branche wagst, wirst Du es schwer haben. Selbst Unternehmen, die verzweifelt nach UX-Designern suchen, bevorzugen Kandidaten, die über entsprechende Vorkenntnisse und ein aussagekräftiges UX-Design Portfolio verfügen. Was kannst Du also tun?
1. Lesen und Lernen
Informiere Dich ausführlich über UX, chatte mit Experten, höre einschlägige Podcast und ganz wichtig: Lesen, lesen, lesen!
- The Design of Everyday Things: Dieses Buch von Don Norman, ehemaliger Direktor des Institute for Cognitive Science an der University of California, gibt Aufschluss darüber, wie und warum einige Produkte die Kunden begeistern, während andere sie frustrieren. Dabei geht es nicht nur um das Design von Computern und Software, sondern um profane Objekte wie Stühle und Tische. Nach dem Lesen hast Du eine völlig andere Sicht auf das Design all jener Dinge, die Dich in deinem Alltag umgeben.
- Smashing UX Design: Hierbei handelt es sich um ein hoch angesehenes und oft empfohlenes UX-Referenz-Handbuch. Es bietet einen detaillierten Überblick über die 16 am häufigsten verwendeten UX-Design- und Recherchetools sowie eine Sammlung von Fallstudien zu realen Projekten, die erklären, warum gewisse Techniken unter bestimmten Umständen eingesetzt wurden.
- Don’t Make Me Think: Dieses Buch des Informationsarchitekten und UX-Profi Steve Krug wurde im Jahr 2000 als "Instant-Klassiker" gefeiert und gilt nach wie vor als eines der wichtigsten Bücher über Web-Usability. Es wurden sogar andere UX-Design-Bücher über dieses Buch geschrieben – ein ziemlich überzeugender Beweis für seine Gültigkeit. Krug hat seitdem eine zweite Ausgabe veröffentlicht und auch ein Update mit dem Titel "Don't Make Me Think, Revisited".
Es gibt viele andere empfohlene Bücher, die Du über das UX-Design lesen kannst, aber für den Einstieg sind diese 3 Klassiker unsere klare Empfehlung. Abgesehen von Büchern gibt es auch ein nahezu unerschöpfliches Angebot an UX-Designer-Blogs, Podcasts und Artikel, die Du in deiner Freizeit besuchen kannst.
2. Finde einen erfahrenen Mentor
Auf dem Weg zum UX-Designer werden ständig neue Fragen auftauchen. Es ist also unerlässlich, einen erfahrenen Mentor an der Seite zu wissen. Doch wo kannst Du so jemanden finden?
Als Erstes muss es dein Ziel sein, Teil der UX-Designer-Community zu werden. Suche auf meetup.com nach lokalen UX-Ereignissen und knüpfe erste Kontakte. Selbst die erfahrensten Designer mussten irgendwo anfangen. Scheue dich also nicht, dieses Gespräch zu beginnen, und bitte sie um Rat.
Dieser Thread auf Quora hat ebenfalls einige gute Ratschläge bezüglich der UX-Design-Mentoren. Wenn Du eher schüchtern bist oder dich eher mit Online-Hangouts auskennen, lies am besten die SUX-Community.
3. Lerne die wichtigsten Tools
Mockups, Prototyping, Wireframes, responsives Webdesign, uvm. – ein breites Softwarewissen ist die Basis für deinen Erfolg als UX-Designer. Wir geben Dir einen kurzen Überblick über die wichtigsten UX-Tools.
- Wireframesketcher: Wireframesketcher ist ein Wireframe-Tool, mit dem Designer, Entwickler und Produktmanager schnell Wireframes, Mockups und Prototypen für Desktop-, Web- und mobile Anwendungen erstellen können. Es handelt sich um eine Desktop-App und ein Plug-In für jede Eclipse-IDE.
- InVision: InVision ist bei weitem das beliebteste Prototypen-Tool weltweit. Auf der Projektverwaltungsseite von InVision kannst Du Design-Komponenten in einem Status-Workflow organisieren. Du kannst Spalten für Aufgaben festlegen und deine Entwurfskomponenten per Drag & Drop in die entsprechende Spalte ziehen. Du kannst darin mit unterschiedlichsten Dateitypen, einschließlich JPG, PNG, GIF, AI und PSD arbeiten. InVision verfügt außerdem über eine Push-and-Pull-Integrationen mit Apps wie Slack, Dropbox, Box, Trello, JIRA und vielem mehr.
- Adobe Experience Design: Mit Adobe XD kannst Du Vektor- und Bildmaterial erstellen, wiederverwenden und neu mischen, um Wireframes, Bildschirmlayouts, interaktive Prototypen und produktionsfertige Elemente in derselben App zu erstellen. Ein großes Plus ist die Möglichkeit der Integration anderer Adobe-Produkte wie Photoshop oder After Effects.
- Sketch: Sketch ist Photoshop in vielerlei Hinsicht ähnlich, verfügt jedoch zusätzlich über einige sehr praktische Features. So lassen sich die Vektor-Formen von Sketch leicht an sich ändernde Stile, Größen und Layouts anpassen, sodass Du dir viele aufwendige manuelle Anpassungen sparen kannst. Der vollständig vektorbasierte Workflow von Sketch macht es einfach, schöne und hochwertige Designs von Anfang bis Ende zu erstellen.
- Dribbble: Dribbble beschreibt sich selbst als die Heimat der weltbesten Designer und bietet eine schier unendliche Auswahl and kreativen Showcases und visuellen Gestaltungsmöglichkeiten.
- Last but not least - Post-It: Du wirst keinen UX Designer ohne Sticky Notes finden. Sie sind ein wichtiges Tool im Brainstorming-, Planungs- und Entwicklungsprozess. Also, gleich deinen Vorrat an verschiedenfarbigen Post-It aufstocken und es kann los gehen.
4. Starte deine Ausbildung zum UX Designer online
Ein guter UX-Designkurs bereitet Dich auf die wichtigsten UX-Designkonzepte, -werkzeuge und -ressourcen vor und ermöglicht Dir das Üben im praxisnahen Umfeld.
In der Talent Garden Innovation School gibt es zum Beispiel das umfassende Vollzeit UX Design Online Bootcamp. Der intensive Online-Kurs ist sehr hands-on orientiert und setzt auf Vortragende aus der Praxis.
Für Berufstätige bietet sich der flexiblere UX Design Fundamentals Online Course an. Bei diesem Online-Kurs findet der Unterricht am Abend statt. Deiner UX Design Karriere steht also nichts mehr im Weg!